Artikel 2022
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Lebenserfahrung trifft Jugend

Klassen-Projekt Fahrradparcours: Seniorpartner Rainer Kreye erklärt Moritz (12) und Jule (11) die Hindernisse auf dem Schulhof der Peter-Ustinov-Schule. FOTO: CHRISTOPH ROHDE

VON CHRISTOPH ROHDE (Kieler Nachrichten)

ECKERNFÖRDE. Sie sind alle um die 70, haben eigene Kinder großgezogen und ihre berufliche Laufbahn bereits abgeschlossen: die drei Seniorpartner an der Eckernförder Peter-Ustinov-Schule. Was sie eint, ist die Motivation, Kindern zu helfen, mit Problemen besser zurechtzukommen. Das bedarf häufig großer Geduld. „Doch wenn man mit der Zeit eine Entwicklung feststellt, tut das gut, das zu sehen“, sagt Rudolf Heyers. Heyers ist gemeinsam mit Sigrid und Rainer Kreye Seniorpartner an der Gemeinschaftsschule des Schulzentrums. An diesem Vormittag treffen sich die Schüler der Klasse 5a zu einem Fahrrad-Parcours, um den sicheren Umgang mit dem Zweirad zu stärken. Das ist nicht unbedingt die Aufgabe der Seniorpartner, doch sie nutzen das Projekt, um sich bei den Schülern bekannt zu machen und Vertrauen aufzubauen. „Hier lernen die Kinder die Senioren als helfende Hand kennen“, erläutert Lehrer Matthias Reese. So ist die Schwelle später niedriger, wenn die Jungen und Mädchen einmal die
Unterstützung der Seniorpartner benötigen. Dafür ist donnerstags in den ersten vier Stunden bis 12.30 Uhr im Raum 45 der Schule die Tür immer offen. „Manchmal ist es rappelvoll, manchmal kommen wenige“, weiß Rainer Kreye.
Nicht selten sind es Streitereien, die Kinder zu den Senioren führen. „Von uns wird dann erwartet, dass wir die Richter spielen, aber das tun wir nicht“, sagt Kreye. Wichtiger sind das Gespräch und die richtigen Fragen, mit denen die Schüler behutsam zu Lösungen geführt werden, die sie selbst finden sollen. „Es geht darum: Was könnte ich tun, damit alle besser miteinander klarkommen“, ergänzt Heyers. Brücken zu bauen, das sei das Ziel. Heyers hatte lange als Mathematiker in der IT-Branche gearbeitet und sich auch mit Mediation beschäftigt. „Ich habe etwas gesucht, bei dem ich auch im Ruhestand regelmäßig aktiv sein kann“, erläutert er seine Motivation, Seniorpartner an einer Schule zu sein.
Gerade beim Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule seien Orientierungshilfen für Kinder wichtig, ist er überzeugt. „In dieser Lebensphase werden neue Freundschaften geknüpft, gibt es aber auch Missverständnisse und Enttäuschungen.“

Die Seniorpartner sind an der Peter-Ustinov-Schule eine zusätzliche Begleitung der Schüler neben der Schulsozialarbeit und den Lehrkräften. „Gerade von den Jüngeren werden wir wie die ,lieben Großeltern’ gesehen“, sagt Kreye. Das erleichtert mitunter den Zugang. Die Gespräche sind vertraulich. Die Kinder können alles erzählen, was sie bedrückt. Für die Gesprächsführung und den sorgsamen Umgang mit dem Gesagten gibt es eine fundierte Ausbildung.
Der Landesverband Schleswig-Holstein der Seniorpartner in School (SiS) sieht großen Bedarf an Schulmediatoren. Gerade die Generation 55 plus verfüge nach ihrer Berufstätigkeit über einen reichen Erfahrungsschatz, der hier für eine sinnvolle Aufgabe eingesetzt werden könne. Für das generationenübergreifende Engagement reichen einmal die Woche vier bis fünf Stunden an einer Schule in Wohnortnähe.
In Eckernförde gibt es bislang nur an der Peter-Ustinov-Schule Seniorpartner. In Rendsburg sind sie an der Altstadtschule und an der Bergschule Fockbek aktiv. Bei entsprechenden Teilnehmern kann das Angebot ausgeweitet werden. Lehrer Reese sagt zu den Seniorpartnern: „Besonders bei Schülern, die ein
Problem-Päckchen mit sich herumtragen, ist es wichtig, dass einfach jemand da ist und zuhört“.

  • Für interessierte Senioren bietet der SiS-Landesverband eine kostenfreie Ausbildung an, um
    ein gutes Lernklima und eine friedliche Streitkultur an Schulen zu fördern. Eine neue Staffel
    über 80 Stunden läuft in drei Blöcken am 4./5. Oktober, 1. bis 4. November und Ende November bis Anfang Dezember in Schleswig. Infos und Anmeldungen unter www.sis-schleswigholstein.de oder bei Angela Lembke, Tel. 01522/8504321.
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Fortbildung an der PUS

Im Laufe der letzten Jahre begleitet das „Zeit:reich“- Beratungsteam immer wieder Kinder und Jugendliche , die sich große Fragen der Identität stellen. Grundsätzlich ist das für jede/n Heranwachsenden eine riesige Herausforderung. Aber was ist, wenn man sich fragt, ob man im „richtigen“ Körper steckt?

Wie geht es Menschen, die sich nicht oder nur teilweise mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren können?

Um unseren Schüler*Innen Unterstützung geben zu können, hat das Beratungsteam über einen Kontakt von Maren Burau die Fachstelle für Trans*Support (Beratung und Bildung) eingeladen. Dr. Samuel Niehaus informierte die interessierten Lehrkräfte über das Leben, die alltäglichen Herausforderungen und Schwierigkeiten als Trans*geschlechtlicher Mensch. Dabei ging es neben Themen wie: Diskriminierung, gesellschaftliche Erwartungen, Beziehungen, körperliche Veränderungen unter Therapien, psychische Belastungen und Unterstützungsangebote, rechtliche und gesellschaftliche Fragen, aber vor allem auch um Sichtbarkeit und damit verbundene Aufklärung.

Für uns als Lehrer*Innen kann es dabei um Prozesse vor/während/nach dem „Outing“ gehen, „wie möchte ich angesprochen werden“, „welche Umkleidekabine/Toilettenräume nutze ich“, „gehe ich in ein Jungen- oder Mädchenzimmer auf Klassenfahrt?“

Wir möchten, dass Schüler*Innen unserer Schule in uns informierte Lehrkräfte und vorallem Begleiter*Innen haben, die sie/ihn auf dem Weg respektvoll unterstützen, sich selbst zu finden und helfen alltägliche Hürden zu meistern. Ich selber begleite einen Schüler, der mir hilft zu erahnen, was es bedeutet tagtäglich stark zu sein, zu sich und seinen Empfindungen und seinem Erleben zu stehen und dafür hat er meine absolute Bewunderung.

Herzlichen Dank, lieber Sammy, dass du uns an den zwei Fortbildungstagen an die Hand nimmst und uns einen Einblick gibst, in die Diversität und die damit verbundene Arbeit von Trans*Support.

Daniela Russek

(als Teil des zeit:reich-Beratungsteams)

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Der Wassersport nimmt wieder Fahrt auf

Der Wassersport nimmt wieder Fahrt auf

In den vergangenen zwei Jahren hatte es der Wassersport an der Peter-Ustinov-Schule schwer: die Segel-AG und die Ruder-AG konnten nur sporadisch stattfinden und die C fielen 2020 und 2021 aus.
In diesem Schuljahr sieht es nun glücklicherweise wieder besser aus: die Segel-AG ist ebenso wieder gestartet wie die Ruder-AG und das Wetter spielte bisher wunderbar mit. Fürs Rudern suchen wir aber im kommenden Frühjahr dringend Nachwuchs, die Beteiligung ist noch recht sparsam!

Am SchulCup der diesjährigen Drachenboottage in Kiel nahmen im September die beiden Sportprofile aus der Oberstufe teil. Nach drei Trainingsabenden auf dem Wittensee kamen die Boote gut in Schwung. Für 2023 gilt es nun, am gemeinsamen mannschaftlichen Takt zu arbeiten, um im Feld der Schulmannschaften noch weiter vorne zu landen.
Die Lehrkräfte starteten am Folgetag beim FunCup und der Ehrgeiz der früheren Jahre war schnell geweckt. So konnte sich das Boot von Lauf zu Lauf verbessern und die Stimmung stieg entsprechend.

Vielen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung aller Unternehmungen an den Eckernförder Segelclub, den Eckernförder Ruderclub und die Wittenseer Drachenboot-Crew vom Freiherr-von-Stein-Yacht-Club.

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