Ich bin Sophie, 19 Jahre alt und gehe zurzeit in die 13. Klasse der Peter-Ustinov-Schule. Seit 2007, also seitdem ich sechs Jahre alt bin mache ich Karate.
Beim Karate gibt es zum einen die traditionelle Form. Bei der traditionellen Form konzentriert man sich auf die Gürtelprüfungen und das Ziel ist der Schwarzgurt, der Meister-Grad. Die Prüfungen bestehen aus Angriff- und Blocktechniken mit der Faust und den Füßen. Aber auch Partnerübungen, Selbstverteidigung und eine Abfolge vorgeschriebener Techniken (die Kata) sind Teile der Prüfung. Je näher man dem Schwarzgurt kommt, desto anspruchsvoller werden die Prüfungen.
Viele entscheiden sich aber auch für den Wettkampf im Karate, so wie ich. Im Wettkampf kann man entweder in Kata oder in Kumite starten. Kumite ist Freikampf, bei dem man versucht durch Faust- und Fußtechniken am Gegner Punkte zu bekommen und somit zu gewinnen.
Kata ist wie in der Prüfung eine vorgeschriebene Abfolge von Angriffs- und Blocktechniken gegen imaginäre Gegner. Dabei ist es wichtig richtig zu stehen, die Techniken richtig auszuführen, Kraft zu haben und nicht zu wackeln oder ähnliches. Da es zu jeder neuen Gürtelprüfung eine neue Kata gibt, gibt es eine sehr große Auswahl an Katas, die man im Wettkampf zeigen kann. Unter diesen Katas gibt es dann eher leichtere, aber auch sehr anspruchsvolle Katas. Ich selbst starte auch in den Kata-Kategorien.
Den Wettkampf kann man sich so vorstellen: Alle Starter werden nach Alter und Geschlecht in Gruppen sortiert. Innerhalb der Gruppe wird nach KO-System der Gewinner bestimmt. Es starten immer zwei Personen gegeneinander, das heißt einer fängt an und zeigt seine Kata, danach ist der andere an der Reihe und dann entscheiden die Kampfrichter welche Kata besser war, wer also diese Runde gewonnen hat. Der Gewinner geht immer eine Runde weiter, bis am Ende nur noch zwei Starter übrigbleiben, die dann im Finale den Sieger bestimmen.
Ich starte schon seitdem ich Karate mache auf Turnieren, habe einige Landesmeistertitel gewonnen und bin schon mehrfach auf der deutschen Meisterschaft gestartet. Seit 2015 bin ich Mitglied im Wado-Ryu Bundeskader. Im Karate gibt es verschiedene Stilrichtungen, die sich untereinander in Techniken und Ständen unterscheiden, ich mache die Stilrichtung Wado-Ryu. Im Wado-Ryu Bundeskader machen wir alle diese Stilrichtung, so können wir gut zusammen trainieren. 2015 wurde ich dann auch das erste Mal für die Wado-Europameisterschaft nominiert. Auch dort starten nur welche, die dieselbe Stilrichtung machen wie ich.
2016 und 2017 konnte ich mir jeweils den 3. Platz in meiner Altersklasse auf der Wado-Europameisterschaft sichern. Letztes Jahr, 2018 konnte ich sogar den 2. Platz auf der Wado-Europameisterschaft erkämpfen.
Mir machen die Wettkämpfe sehr viel Spaß, aber auch das traditionelle Karate gefällt mir, deshalb möchte ich dieses Jahr auch die Schwarzgurt-Prüfung machen.
Sophie Schumacher, Klasse 13b