Kontingentstundentafel Teil 1
Kontingentstundentafel Teil 1

Kontingentstundentafel Teil 1

Liebe Eltern,

im nächsten Schuljahr stimmt die sogenannte „Kontingentstundentafel“ für Gemeinschafts-schulen nicht mehr mit der bislang gültigen Stundentafel überein. Deswegen hat die Lehrerkonferenz im Frühjahr eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die Vorschläge für die neue Stundentafel erarbeiten sollte, die dann in den schulischen Gremien beraten werden sollen. Der Schulelternbeirat und die Schülervertretung sind über den jeweiligen Beratungsstand informiert worden. Bevor jetzt die Lehrerkonferenz konkrete Anträge für die Abstimmung in der Schulkonferenz im Februar beschließt, möchten wir die Eltern der Schule über die Kon-tingentstundentafel und die Umsetzungsmöglichkeiten informieren und mit Ihnen darüber diskutieren.

Durchgängiges Unterrichtsprinzip der Kontingentstundentafel ist die Förderung der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Eine förderorientierte Gestaltung des Unterrichts soll dabei an die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, Verstehenshorizonte und Erfahrungen anknüpfen. Der Unterricht soll differenzierte Wege für ein begabungsgerechtes Lernen bieten und ist nicht auf eine Gleichschrittigkeit des Lernens angelegt. Um diese Ziele zu erreichen, können Fächer im Epochenunterricht erteilt, Stundenanteile mehrerer Fächer im Projektunterricht zusammengefasst, Fachkontingente innerhalb der Jahrgangsstufen verschoben und Stundenanteile eines Faches einem anderen Fach zugeschlagen werden. Diese flexiblen Möglichkeiten werden eingeschränkt durch die Einführung von vier neuen Fächern aus dem Lernbereich „Arbeit, Wirtschaft, Verbraucherbildung“.

Die Arbeitsgruppe der Lehrerkonferenz hat sich bei den Umsetzungsmöglichkeiten der Anforderungen der Kontingentstundentafel an folgenden Prüffragen orientiert:

  1. Wie kann die Zersplitterung des Schultages in viele Kurzfächer verhindert werden?

  2. Wie kann mehr Ruhe in den Tagesablauf gebracht werden, damit sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte konzentrierter an einer begrenzten Zahl von Themen arbeiten können?

  3. Wie kann der Anspruch auf tägliche individuelle Lern- und Übungsphasen besser realisiert werden?

  4. Wie können wir sicherstellen, dass im Jahresverlauf der Unterrichtsausfall des planmäßigen Unterrichts durch schulische Zusatzveranstaltungen verringert wird?

  5. Wie können wir den Anspruch eines verstärkt projektorientierten Lernens verwirklichen?

  6. Wie können wir die Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler besser in den Tagesablauf integrieren, ohne sie zu überfordern?

  7. Wie kann die Position der Tutorinnen und Tutoren in ihren Klassen gestärkt werden?

Nach intensiven Diskussionen in allen Fachgruppen und auf einem „Schulentwicklungstag“ einigte sich die große Mehrheit der Lehrerkonferenz auf drei Grundsätze der künftigen Unterrichtsstruktur. Die bestehende Arbeitsgruppe wurde beauftragt, dazu jeweils drei konkrete Umsetzungsvorschläge auszuarbeiten:

  1. Die Dauer der einzelnen Unterrichtsstunde soll künftig 60 Minuten betragen. Der verringerte Zeitdruck in den einzelnen Unterrichtsstunden ermöglicht eine gründlichere und konzentriertere Auseinandersetzung mit dem Lernstoff.
  1. Die Lehrerkonferenz wünscht sich eine Einführung von vier Kompaktwochen im Schuljahr, in denen all die Lerninhalte vermittelt werden können, für die bisher keine eigenen Stunden ausgewiesen werden konnten. Beispiele sind Drogenprävention und Verkehrserziehung, Berufsorientierung und fächerübergreifende Projekte, Exkursionen und Klassenfahrten. Die häufige Unterbrechung der Unterrichtsarbeit durch außerunterrichtliche Veranstaltungen könnte so deutlich verringert werden.
  1. Die Lehrerkonferenz setzt sich für die Einführung einer täglichen individuellen Lernzeit ein. So könnte sich jede Schülerin und jeder Schüler mindestens eine Schulstunde am Tag mit individuellen Aufgaben beschäftigen, sei es die Nacharbeit versäumten Unterrichtsstoffs nach einer Krankheit, die individuelle Bearbeitung eigener Defizite oder eine Vorbereitung auf die Präsentationsprüfung. Die Unter-stützung erfolgt dann durch Tutorinnen, Tutoren und Fachlehrkräfte. Um die Kompetenz der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Computern zu verbessern, sollen weitere Fachkräfte eingesetzt werden.

Die ausgewählten Vorschläge des Ausschusses sollen vom Schuljahr 2012/13 an realisiert und ihre Wirksamkeit am Ende des darauf folgenden Schuljahres überprüft werden.

Es ist uns wichtig, dass sich Eltern an den Überlegungen zur Umsetzung der Kontingentstundentafel beteiligen können, um den Diskussionsprozess durch ihre Anregungen zu bereichern. Deshalb laden wir Sie zu einer Informationsveranstaltung ein, um die Aspekte der Schulentwicklung noch detaillierter vorstellen zu können.

„Begabungs- und interessengeleitetes Lernen – Umsetzung der Kontingentstundentafel an der Peter-Ustinov-Schule“

Termin: Donnerstag, 1. Dezember 2011, 19.00 Uhr

Veranstaltungsort: Aula des Schulzentrums Süd

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Söhren

(Oberstudiendirektor)

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