Dr. Jürgen „Johnny“ Anbuhl, der erste Schulleiter unserer Schule, ist verstorben.
Ja, es ist leider wahr, Johnny Anbuhl, wie ihn alle nannten, ist am 30. Januar in seinem Seniorenheim ruhig eingeschlafen.
Er hat ein langes bewegtes Leben hinter sich: Geboren am 05.05.1940 in Berlin, studierte er Philologie, wurde Gymnasiallehrer und promovierte 1976 in Kiel.
Daneben war er 32 Jahre Mitglied der Eckernförder Ratsversammlung, zeitweise 1. Stadtrat und 23 Jahre Bürgervorsteher. Von 1970 bis 1976 war er zudem Bundestagsabgeordneter der SPD in Bonn für den damaligen Wahlkreis Schleswig-Eckernförde.
Als Mitbegründer der „Initiative für eine Integrierte Gesamtschule in Eckernförde“ engagierte er sich von Anfang an für unsere heutige Schule und konnte deren Gründung mit anderen engagierten Eltern und Lehrkräften trotz vieler Widerstände durchsetzen. So wurde er der erste Schuleiter unserer Schule von 1990 bis 2003. Im Unterricht vertrat er die Fächer Religion und Latein.
Johnny selbst blickte 2011 mit folgendem Zitat auf das Anfangsjahr zurück: „Wann immer es hektisch wurde oder problematisch, tröstete ich mich und meine Kolleginnen und Kollegen mit dem Ausspruch des Pädagogen Rumpf: „Wo Perfektion ausbricht, hat Menschlichkeit keine Chance.“ “
Die Schülerinnen und Schüler dieser ersten Schuljahrgänge (1999 gab es die ersten Abitur-prüfungen) dankten es ihm. Folgende Zitate finden sich in den traditionellen Abiturbüchern dieser Jahrgänge:
„unser Johnny“ / ist oft unfreiwillig komisch / Marcus currit, nam Domina vocat => Geistesblitz!!! / der liebe Papa der Schule /ohne ihn ist es nicht mehr unsere Schule / Vater der Gesamtschule / Nett, freundlich und sehr hilfsbereit / kickt alle schon irgendwie durch das Abitur / wer bei ihm etwas nicht checkt ist wirklich blöd / kleiner Charmeur…immer freundlich und immer am lächeln / zu gut für diese Welt / herzensgut und will für alle nur das Beste / beste Abiturvorbereitung / gemütlicher, freundlicher Lehrer mit gleichwertigem Unterricht.
Im Abiturbuch 2003 findet sich eine Anzeige der Schülerinnen und Schüler in Anspielung auf seine baldige Pensionierung:
Nach der Schule gleich in Rente!
Wir haben es alle versucht – nur Sie haben es geschafft
Ein gutes halbes Jahrhundert liegt zwischen ihrem ersten und letzten Schultag, nun wird es
auch langsam Zeit für Stressbewältigung und Entspannungstraining.
Ihr letzter Abi-Jahrgang 2003
Bye bye Johnny, wir werden Dich in Ehren halten.
Das Kollegium