Noch nie davon gehört? Eben, darum machten sich zwei 12. Klasse in der vorletzten Kompaktwoche auf, diese Wissenslücke zu füllen. Nach der Busfahrt von Eckernförde über Kiel nach Lütjenburg stellen sie überraschend fest, dass pötzlich etwas außerhalb des Ortes inmitten blühender Felder eine mittelalterliche Burganlage – die Turmhügelburg – auftauchte. Nach kurzer Erholungsphase im Vorgelände der Burg erfuhren alle, dass diese größtenteils aus Holz erbaute Anlage schon um 1259 errichtet worden war, allerdings ab etwa 1500 wieder verfallen ist. Inzwischen weiß man durch Ausgrabungen, dass es im Kreise Plön im Mittelalter mindestens 26 derartige Turmhügelburgen gegeben haben muss, die heute allerdings alle nicht mehr existieren. Im Jahre 2002 haben es sich Archäologen zusammen mit einem rührigen Förderverein zum Ziel gemacht, wenigstens eine dieser Burganlagen möglichst original zu rekonstruieren und so der Nachwelt zu erhalten und verständlich zu machen. Man hat sich dabei bemüht, möglichst alles so neu zu erreichten, wie es im Mittelalter erbaut worden ist, also mit Eichenhölzern, Mauerankern, handgearbeiteten Schmiedenägeln, handgestrichenen Mauerziegeln und Dachpfannen etc., und das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Der geführte Rundgang war sehr interessant, vor allem das Ritterhaus und die darin befindliche mittelalterliche Einrichtung, insbesondere die Ritterrüstung hatte es der damaligen Klasse 12b angetan: Viel länger als vorgesehen blieben die Schülerinnen und Schüler in dem Haus, da der Gruppenleiter ihnen die Ankleidung eines Ritters in allen Phasen erklärte und einige sich sogar umziehen konnten. So stand Ritter Hannes am Ende in voller Alltagskleidung da und alle merkten, dass es gar nicht so leicht – im wörtlichen Sinne – war, ein Ritter zu sein, denn die Teile der Rüstung wogen doch ganz schön viel.
Ein abschließender Besuch bzw. eine Besteigung des eigentlichen Burgturms mit weitem Blick über die sanften Hügel rund um Lütjenburg rundeten den gelungenen Besuch ab und die obligatorischen Klassenfotos durften nicht fehlen. Es war eine gute Idee, die oft eher theoretische Kompaktwoche durch solche praktischen „Besuche im Mittelalter“ aufzuwerten.