Exkursion des Geographieprofils 11c zum Geomar in Kiel
Exkursion des Geographieprofils 11c zum Geomar in Kiel

Exkursion des Geographieprofils 11c zum Geomar in Kiel

Am 03.06.25 verbrachte das Geographieprofil 11c zusammen mit Frau Immetsberger und Frau Benneckendorf einen abwechslungsreichen Exkursionstag in Kiel.

Hauptprogrammpunkt war ein Besuch beim GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Mit der Schwentine-Fähre ging es bei sonnigem Wetter über die Kieler Förde ans Ostufer, wo wir direkt beim Geomar aussteigen konnten.  Dort wurden wir von Mareike Keller und Dr. Joachim Dengg in Empfang genommen. Im modernen Hörsaal bekamen wir zwei Vorträge und schonmal einen kleinen Vorgeschmack auf die Uni-Atmosphäre.

Zunächst gab Dr. Joachim Dengg, Ozeanograph und Koordinator für Schulkooperationen,einen Überblick über Aufgaben und Arbeitsfelder der Forschungseinrichtung. Wir lernten Einiges über Internationale Meeresforschung, die Forschungsschiffe und technischen Gerätschaften für Forschungsexkursionen. Zudem wurden interessante Möglichkeiten zur Mitarbeit im Geomar für SchülerInnen und zur Kooperation mit Schulen vorgestellt. So gibt es zum Beispiel den Freitags-Forschung-Club für SchülerInnen, bei dem Jugendliche unter Betreuung von Fachleuten Forschungsfragen aus dem Bereich der Meeres- und Klimawissenschaften nachzugehen können. Für Lehrkräfte werden regelmäßig Fortbildungen angeboten, so z.B. aktuell zum Thema CDR-Methoden (CO2-Entnahme aus der Atmosphäre). Wer sich also dafür interessiert, kann gerne Kontakt mit dem Geomar aufnehmen.

Im Anschluss gab uns Mareike Keller, Doktorandin in der Arbeitsgruppe Deep Sea Monitoring, Einblicke in ihre Forschungsarbeit zum Thema Munition in der Ostsee. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sehr große Mengen an Munition gezielt in der Nord- und Ostsee versenkt. Schätzungsweise liegen ca. 300.000 Tonnen Altmunition in der deutschen Ostsee. Da diese Versenkungsgebiete bekannt sind und die Munition überwiegend deutlich sichtbar auf dem Meeresboden liegt, kann sie mit AUVs (autonomen Tauchrobotern) dokumentiert und kartiert werden. Sprengstofftypische Verbindungen lösen sich aus den Altlasten und breiten sich in der Ostsee aus, mit negativen Folgen für das Ökosystem und letztendlich für uns Menschen. Durch die zunehmende Korrosion der Metallhüllen steigen die Risiken stets weiter. Aber auch jetzt sind sie schon vorhanden, da zum Teil z.B. nicht ummantelter TNT-Sprengstoff frei auf dem Meeresboden liegt.  

Um diesem Problem entgegenzuwirken hat das Geomar an einem Pilotprojekt zur Bergung und umweltgerechten Entsorgung von Munitionsaltlasten mitgewirkt. Im Jahr 2024  wurde erstmals die gezielte Bergung von Munitionsresten aus der Lübecker Bucht getestet. Die Gesamtproblematik ist aber noch komplexer, da eine erfolgreiche Bergungstechnik noch nicht die letztendliche Herausforderung der Entsorgung der Munition löst. Daher wird nun weiter daran geforscht, wie Bergung und Entsorgung erfolgreich gelingen können.

Im Anschluss besuchten wir nach der Fährrückfahrt ans Westufer noch das Geomar-Aquarium, wo wir mit der „geographischen Brille“ einen Rundgang durch das Ökosystem der Ostsee machten. Dabei fiel z.B. auf, dass Neozoen (Arten, die nicht in der Ostsee heimisch sind und teils durch menschliche Aktivitäten eingeschleppt wurden) wie z.B. die invasive Quallenart Meereswalnuss, das Gleichgewicht des Ökosystems stören können. Beeindruckend war auch,  dass die Tiefsee ein noch weitgehend unerforschter Raum unserer Erde ist.

Beim gemeinsamen Eisessen an der Kiellinie ließen wir unseren gelungenen Exkursionstag gemütlich ausklingen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Geomar-MitarbeiterInnen, die uns diesen äußerst spannenden Einblick in ihre Forschungsarbeit ermöglicht haben!

Das Geographieprofil 11c, Tutorin Frau Immetsberger und LiV Theresa Benneckendorf

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