

Podiumsdiskussion
Am 06.02. hatte unsere Schule Besuch von einigen lokalen Politikerinnen, die der Einladung der Schülervertretung zu einer Podiumsdiskussion gefolgt waren. Zweieinhalb Stunden lang wurden Fragen beantwortet und diskutiert, die die Oberstufenschülerinnen vorab bei der SV einreichen konnten. Dabei ging es zum Beispiel um Themen wie den Umgang mit Extremismus und der AfD, soziale Spannungen, Migration, den Ukraine-Krieg und die Gefahr eines kriegerischen Konflikts in Deutschland sowie den Wohnraummangel und Klimaschutzmaßnahmen. Die Zeit, sich mit den gestellten Fragen auseinanderzusetzen, nahmen sich Felix Wilsberg als Vertreter der SPD, Dr. Johann Wadephul von der CDU, Mayra Vriesema von den Grünen, Philip Bohk vom SSW, Lorenz Gösta Beutin von der Linken und Maximilian Mordhorst von der FDP. Die ebenfalls angefragten Vertreterinnen von Volt und AfD hatten aus Zeitgründen abgesagt bzw. keine Rückmeldung gegeben. Unter der Moderation von Jakob aus der SV und mit der gesamten Oberstufe als Publikum, plus dem zehnten Jahrgang, der digital zugeschaltet war, diskutierten die Abgesandten der Parteien auf der Bühne der Aula. Überwiegende Einigkeit herrschte unter den Politikerinnen etwa, als es darum ging, was gegen Extremismus auch schon in der Schule getan werden solle. Es wurden die Förderung der Medienkompetenz von Schülerinnen genauso wie von Lehrkräften und in Verbindung damit die Fake-News-Sensibilisierung als wichtigste Maßnahmen angesprochen. Auch die eigene Social-Media-Präsenz wolle man ausbauen. Bei den meisten anderen Fragen gingen die Meinungen allerdings auseinander. So beispielsweise beim Thema Migration. Während Dr. Johann Wadephul (CDU) das kürzliche Vorgehen seines Parteikollegen Friedrich Merz im Bundestag unterstützte, wurde eben dieses von SPD-Politiker Felix Wisberg kritisiert und Philip Bohk (SSW) sprach die durch Bürokratie erschwerte Integration von Migrantinnen als Problem an. Als es um Lösungsansätze bezüglich des Krieges in der Ukraine ging, war man sich einig, die Ukraine weiterhin unterstützen zu müssen, Lorenz Gösta Beutin (Die Linke) sprach sich allerdings als einziger dafür aus, dies ohne Waffenlieferungen, sondern mit Diplomatie, tun zu wollen („Worte statt Waffen“). Die Wiedereinführung einer Wehrpflicht sah in dieser Runde nur Dr. Wadephul (CDU) als notwendig für eine einsatzbereite Bundeswehr an; die anderen priorisierten vor allem eine Verbesserung von Infrastrukturen sowie technische Innovationen, um dies zu erreichen. Eine Reformation der vorhandenen Vermögensbesteuerung als Mittel für soziale Gerechtigkeit hielten ebenfalls die meisten für sinnvoll, während Maximilian Mordhorst (FDP) dagegen argumentierte, das meiste Geld befände sich in Unternehmen und nicht bei Privatpersonen, weshalb dies sinnlos sei. Mayra Vriesema (Die Grünen) und Felix Wilsberg (SPD) äußerten sich zum Thema Finanzen und Wohnraum besonders dahingehend, dass die
Schuldenbremse abgeschafft werden solle, um marode Infrastrukturen nachhaltig erneuern zu können und dass die Mietpreisbremse unbedingt verlängert werden müsse, damit Wohnen nicht zum Luxus würde.
Einig waren sich alle Anwesenden darüber, dass für den Klimaschutz aktuell noch zu wenig getan werde und dringend neue Technologien, gerade im Verkehr und bei der Energiegewinnung, nötig seien sowie eine stabile Wirtschaft und bezahlbarer ÖPNV.
Im Anschluss an die Diskussion appellierten die Teilnehmerinnen an die Schülerinnen, sich gerne selbst politisch zu engagieren, etwa in den Jugendorganisationen der Parteien. Am Ende gab es noch die Möglichkeit, sich bei Interesse mit weiteren Fragen an die einzelnen Politiker*innen zu wenden, um so zum Beispiel auch noch mehr Informationen in Hinblick auf die Wahl am 23. Februar bzw. die Juniorwahl am 10.02. einzuholen.
Text: Leslie Gimm
Fotos:Maja Zanon und Tarje Augustin





