Nachdem viele Schülerinnen und Schüler den Demos von „Fridays for Future“ folgten oder zumindest damit sympathisierten stand die Frage im Raum, ob und wie man mehr Sachkenntnis und weitere Informationen zur weltweit anstehenden Klimafrage erhalten kann? Die neu gegründete Umwelt-AG und ihr Lehrer Michael Baum hatten eine Idee: Experten in die Schule holen und sich den Klimawandel und alles, was damit zu tun hat, direkt vor Ort erklären zu lassen. Mit unserer Schulleiterin Imke Freudenthal einigten sich die Planer auf einen Vortrag pro Monat immer Freitags mit Fragerunde hinterher. Interessierte Klassen sollten eingeladen werden, bei Interesse auch von den anderen Schulen im Umkreis.
Und schon ging es los: Dank guter Verbindungen konnte als erster Referent für den Monat Februar der renommierte Kieler Professor Dr. Dieter Piepenburg vom Alfred-Wegener-Institut und Lehrender am Institut für Ökosystemforschung gewonnen werden. Er referierte gekonnt und mit vielen Beispielfotos über den Klimawandel in der Arktis, die gar nicht mehr so die Welt des ewigen Eises ist: „2007 waren erstmals 50 Prozent der Fläche eisfrei, 2012 schon über 50 Prozent.“. Das hätte Auswirkungen auf das ganz Ökosystem und letztendlich auch auf uns in Nordeuropa, denn das Abtauen der Eisflächen erhöhe u.a. die Wasserstände und verringere die Eisflächen. Dieses wiederum hat Auswirkungen z. B. den Eisbären, deren Bestand nachweisbar zurück geht. „Prognostiziert wird, dass das Polarmehr im Sommer 2100 eisfrei sein wird“ war die besorgniserregende Aussage des Forschers, der den Schülerinnen und Schülern mit Karten, Fotos und Graphiken Beweise vorlegte und dafür zwischendurch spontanen Beifall erhielt.
Wer weiteres nachlesen will, könne das auf der Homepage www.de-ipcc.de machen, riet der Wissenschaftler zum Schluss der interessanten Stunde. Die mit 220 Schülerinnen und Schülern der Peter-Ustinov-Schule bis auf den letzten Platz gefüllte Aula soll weitere Vorträge zu diesem Thema sehen, forderten die Anwesenden. Auch weitere Informationen wurden gewünscht, zum Beispiel in der neuen Schulbücherei Bücher zum Thema und Platz für eine Wandzeitung für interessante Artikel.
Michael Baum