Folge 5: Katrin Andorff und Alena Wienhold, beide begeisterte Hobby-Reiterinnen
Folge 5: Katrin Andorff und Alena Wienhold, beide begeisterte Hobby-Reiterinnen

Folge 5: Katrin Andorff und Alena Wienhold, beide begeisterte Hobby-Reiterinnen

Hallo, ich bin Katrin Andorff, 19 Jahre alt, Klasse 13c. In diesem Jahr werde ich mein Abitur machen. Ich möchte Euch an dieser Stelle etwas über mein Hobby berichten, den Reitsport. Seit ich ein kleines Kind war, habe ich von Pferden und dem Reiten geträumt. Da ich noch zu jung dafür war, haben meine Eltern beschlossen, dass ich mit vier Jahren mit dem Voltigieren anfangen durfte. Mit sechs Jahren war ich endlich alt genug, um reiten zu lernen. Von Anfang an war ich fasziniert von den Pferden und bald entstand der Wunsch nach einem eigenen Pferd. Aber bis dahin sollten noch einige Jahre vergehen. Meiner Hartnäckigkeit und der Tatsache, dass das Pferd, das ich als Reitbeteiligung ritt, gesundheitliche Probleme hatte, ist es zu verdanken, dass meine Mutter sich bereit erklärt hat, mir im Alter von 13 Jahren ein eigenes Pferd zu kaufen. Die Suche nach dem geeigneten Pferd für mich gestaltete sich aufregend. Nach einigen Enttäuschungen fand ich einen vierjährigen Fuchswallach, in den ich mich auf Anhieb verliebt habe. Einen Tag vor meinem vierzehnten Geburtstag holten wir Carricolo (Rico) in unseren Reitstall nach Kosel, in dem ich reiten lernte und bis heute noch mein Pferd eingestellt habe. Die vergangenen fünf Jahre mit ihm gestalteten sich sehr ereignisreich. Das Besondere am Reitsport ist, dass man ihn mit einem ca. 500 kg schweren Lebewesen ausübt, das man nicht in die Ecke stellen kann, wenn man mal keine Lust hat. Ein Pferd braucht täglich Aufmerksamkeit, Bewegung und Pflege. Wichtig für die Beziehung zwischen Pferd und Mensch ist das gegenseitige Vertrauen. Ich habe mit meinem Rico viele schöne wie auch belastende Erlebnisse gehabt. So gibt es für mich nichts Schöneres als mit ihm frei über ein Stoppelfeld zu galoppieren. Durch Rico, der mir viel Sicherheit gab, bin ich immer mehr zur Springreiterin geworden. Mit ihm durch einen Parcours zu reiten, gibt mir das Gefühl, frei zu sein. Es ist unbeschreiblich, seine Kraft zu spüren und das Wissen zu haben, dass auch er mir so vertraut wie ich ihm. Gemeinsam sind wir bei vielen Turnieren gestartet, wir haben einige Platzierungen geholt, aber auch wenn dem nicht so war, konnte ich immer wichtige Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Die Atmosphäre auf einem Turnierplatz ist etwas ganz Besonderes. Reiter sind eine Spezies für sich. Sie sprechen ihre eigene Sprache und sind bereit, einiges für ihren Sport in Kauf zu nehmen. Ich meine, wer steht freiwillig um 3 Uhr in der Nacht auf, um gegen 7 Uhr in der Früh eine Prüfung zu reiten, die nicht länger als zwei Minuten dauert? Aber wir hatten auch schwere Zeiten. Durch einen Tritt von einem anderen Pferd zog er sich ein Jahr, nachdem ich ihn hatte, einen Griffelbeinbruch zu (das ist ein kleiner Knochen im Hinterbein). Nach wochenlanger Boxenruhe und verzögertem Heilungsprozess, musste ich mein Pferd wieder vollkommen neu antrainieren und aufbauen. Besonders schwierig daran war, dass er nicht nur physisch verletzt, sondern auch psychisch traumatisiert war, was dem Umgang mit Rico sehr schwierig machte. Er hatte Angst vor anderen Pferden und stieg an der Hand. Ihr müsst wissen, dass dies eigentlich nicht Ricos Art ist. Mit viel Geduld, Zeit und Zuwendung habe ich es mithilfe meiner Reitlehrerin geschafft, mein Pferd wieder zu einem belastbaren, zuverlässigen Partner zu machen. Überhaupt befinde ich mich dauerhaft in Begleitung meiner Trainerin, mit der ich zusammen trainiere und auch alles weitere über Turniere und die Freizeitgestaltung in Hinsicht auf mein Pferd bespreche. Dies ist sehr wichtig, da der Reitsport ein sehr anspruchsvoller Sport ist. Obwohl Rico für mich manchmal eine Herausforderung ist und es gerade jetzt, zur Zeit der Abiturprüfungen schwierig ist, allem gleichermaßen gerecht zu werden, ist er für mich ein wichtiger Ausgleich, eine Kraftquelle und mein Gefährte. Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.

Mein Name ist Alena Wienhold. Ich bin 18 Jahre alt und befinde mich zurzeit im Abiturstress, aber für Herrn Baum schreibe ich gerne etwas über mein Hobby, den Reitsport. Ich reite seit ich 10 Jahre alt bin auf dem Engelshof in Basdorf. Anfangs ritt ich auf Schulponys, später bekam ich eine Reitbeteiligung auf einem Privatpony, Holsteins Domingo (auf dem Springbild zu sehen). Ich ritt ihn ungefähr 3 Jahre und stellte ihn auf Turnieren in den Disziplinen Dressur und Springen vor. Ihr könnt euch einen Turniertag folgenermaßen vorstellen: Am Vortag des Turnieres reite ich meine Dressuraufgabe durch, bis alles gut klappt. Danach flechte ich die Mähne meines Ponys ein weil die Richter, die am Ende einer Prüfung/Aufgabe eine Wertnote geben, es gerne sehen, wenn das Pferd „hübsch gemacht“ wurde. Nach dem Einflechten putze ich meine Ausrüstung, sprich Sattel, Trense, Stiefel und so weiter. Zuhause sammle ich dann meine Turnierbekleidung zusammen und lerne meine Dressuraufgabe auswendig. Für diese ganzen Tätigkeiten gehen ungefähr 4-5 Stunden drauf. Angenommen meine Prüfung geht um 7:00 Uhr los (was Tatsache bereits vorkam), das heißt ich muss um 3:00 Uhr aufstehen um pünktlich auf dem Turnierplatz zu erscheinen. Daraufhin suche ich die Meldestelle auf, wo ich meine Startbereitschaft erkläre. Danach heißt es das Pferd fertig machen und es warm reiten. Falls ich eine Springprüfung reite, gehe ich vor Beginn der Prüfung den zu bewältigen Parcours ab und reite danach mein Pferd warm. Eine Prüfung dauert ungefähr 5 Minuten, mal mehr, mal weniger. Wie ihr sehen könnt ist der Aufwand größer als der eigentliche Auftritt. Leider haben meine Reitbeteiligung und ich irgendwann nicht mehr zueinander gefunden, weshalb ich das Pony heute nicht mehr reite. Nun habe ich eine neue Reitbeteiligung auf einem Pferd (das Schwarze Pferd), was mir sehr viel gibt. Ihr fragt euch mit Sicherheit warum wir Reiter/Turnierreiter uns das alles antun? Die Antwort ist simpel: Es ist eine Leidenschaft von uns und ohne diese Leidenschaft wären wir nicht die Menschen, der wir heute sind.

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